Bremsen die Banken den Baufi-Markt?
Die folgende Grafik zeigt eine altbekannte und eine neue Datenreihe der SCHUFA:
1) Neu – Die Anzahl der Kreditanfragen für Baufinanzierungen (im Vergleich zum Vorjahr):
Wir sehen darin einen Indikator für die potenzielle Nachfrage nach Baufinanzierungen (und Wohneigentum). Warum sonst sollte eine Bank schließlich eine SCHUFA-Anfrage für eine Hypothek stellen.
2) Altbekannt – Anzahl der Kreditanfragen, die zu neuen Hypothekarkrediten führen (im Vergleich zum Vorjahr):
Wir sehen dies als Indikator für das Kreditvergabeverhalten der Banken, zumindest in Relation zu Datenreihe 1).
Spannend wird es aus unserer Sicht, wenn die beiden Kurven über einen längeren Zeitraum auseinander laufen. Und genau das ist seit Mitte 2022 geschehen.
Wir denken, wir lernen Folgendes:
– Während die Nachfragekurve seit Mitte 2022 mehr oder weniger unverändert um die Nulllinie oszilliert, sinkt die Kurve der neu vergebenen Hypothekarkredite sukzessive, man könnte auch sagen dramatisch und zunehmend. Die Kurven suggerieren also, dass viele Kreditanträge nicht erfolgreich sind. Man könnte auch sagen, sie sind zunehmend erfolglos. Banken prüfen also genauer und werden strenger. Das ist genau das, was wir aus dem Markt hören, aber wir freuen uns, es nun auch einmal in einer Grafik zeigen zu können.
– Als überzeugte Optimisten weisen wir auch gerne darauf hin, dass die Nachfragekurve seit Anfang Oktober wieder ansteigt. Aktuell liegt sie 10% über dem Vorjahreswert. Hoffen wir also, dass der Baufi- und Wohnungsmarkt bald nachzieht…
