Regulator-Wende: 1.200 Banken (>90%) profitieren
In der letzten Woche haben Bafin und Bundesbank in einer internen Stellungnahme (oder einem sogenannten Non Paper) eine regulatorische Revolution angestoßen. Konkret sollen Banken mit einer Bilanzsumme von weniger als 10 Milliarden Euro künftig auf die Berechnung risikogewichteter Aktiva für regulatorische Zwecke verzichten können. Anstelle der Eigenkapitalquote wollen Bafin und Bundesbank nur noch auf das sogenannte Leverage Ratio abstellen. In der Konsequenz spielt es damit regulatorisch keine Rolle mehr, wie riskant die von den Banken vergebenen Kredite sind. Die Eigenkapitalunterlegung von Krediten an den Bund wäre damit dieselbe wie die von Krediten an ausfallgefährdete Unternehmen. Begründet wird dies mit der Annahme, dass kleinere Banken problemlos abgewickelt werden könnten und keine systemischen Risiken darstellten.
Wir haben die zugegebenermaßen noch sehr frühen Überlegungen von Bafin und Bundesbank zum Anlass genommen, zu analysieren, wie viele Banken unter die Bilanzsummengrenze fallen. Ausnahmen von der Ausnahme in Bezug auf Eigenhandel, Derivate, Krypto-Investments etc. haben wir hierbei nicht berücksichtigt.
Insgesamt wiesen 91,9% der 1.296 Banken in Deutschland per Ende 2024 und damit 1.190 Institute eine Bilanzsumme von weniger als 10 Milliarden Euro auf. Ihr Anteil an der Bilanzsumme aller deutschen Banken beträgt 29% oder fast ein Drittel.
Wenig überraschend liegt der Anteil unter den Volksbanken mit 97,3% gemessen an der Anzahl bzw. 75,1% der Bilanzsumme am höchsten.