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Der Anfang vom Ende des Baufi-Booms! Teil III

Neugeschäft im September 2022 mit Rekordrückgang von 28% gegenüber Vorjahr

Die seit Beginn des Jahres stark steigenden Baufinanzierungszinsen schlagen sich immer stärker in der Nachfrage nach Baufinanzierungen nieder. Das ergibt sich eindeutig aus den jüngsten Daten der EZB bzw. der Deutschen Bundesbank.

Lag das abgeschlossene Neufinanzierungsvolumen gegenüber Vorjahr im Mai noch fast 20% im Plus, drehte es bereits im Juni deutlich ins Minus. Im Juli lag es dann schon 16% unter Vorjahr. Im August beschleunigte sich der Rückgang weiter auf minus 19%. Im September ging es nochmal deutlich nach unten. Mit einem Rückgang von 28% gegenüber Vorjahr wurde sogar ein neuer Negativrekord seit Beginn der Datenaufzeichnungen im Jahr 2022 aufgestellt.

Zu berücksichtigen ist hierbei, dass das von der EZB bzw. Deutschen Bundesbank ausgewiesene Neugeschäft sowohl aus Verlängerungen/Neuverhandlungen bereits bestehender Finanzierungen als auch erstmals abgeschlossenen Krediten besteht. Letztere werden nicht separat als Neugeschäft ausgewiesen.

Wohl auch Oktober mit Rekordrückgang

Alternative Daten bietet seit der Corona-Pandemie das statistische Bundesamt, das wohl im wesentlichen die Anzahl neu abgeschlossener Baufinanzierungen anhand von SCHUFA-Anfragen auswertet. Die Daten sind zwar vielleicht etwas weniger repräsentativ, werden dafür aber zeitnäher berichtet und reichen daher bereits bis Ende Oktober.

Das jährliche Wachstumsrate ist auch bei den SCHUFA-Daten Anfang Juni ins Minus gedreht. Aktuell weisen sie per Ende Okotober minus 29% aus. Auch dies ist der niedrigste Wert seit Beginn der Datenreihe im Jahr 2022

Baufi-Bestand wächst allerdings noch mit über 6% ggü. Vorjahr

Trotz des dramatischen Rückganges des Neugeschäftes wuchs der Bestand auch im September noch mit 6,5% gegenüber dem Vorjahr. Dies liegt zwar unter dem Wachstumsrekord von 7,6% aus dem August 2021, ist aber dennoch mehr als das Doppelte des langfristigen Durchschnitts von 2,7% ggü. Vj..

Steigende Zinsen lösen regelrechten Refinanzierungsboom im ersten Quartal aus

Im ersten Quartal wurde der Rekordwert von Baufinanzierungen in Höhe von €16Mrd. vorzeitig refinanziert, offensichtlich aus Furcht vor steigenden Zinsen. Den Höhepunkt erreichte diese Refinanzierungswelle im März mit €6,2Mrd., dem zweithöchstem Wert seit Beginn der Datenaufzeichnungen im Jahr 2015.

Seit Juni hat sich Refinanzierungsvolumen aber schon wieder normalisiert und liegt unter dem monatlichen Durchschnittswert von €4Mrd..