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Wohnimmobilien: Beschleunigter Preisrückgang oder Stabilisierung?

Fallen die Preise für Wohnimmobilien immer schneller?

„Die Preise für Wohnimmobilien fallen immer schneller“ war nach der Veröffentlichung der Häuserpreisindizes für das zweite Quartal durch Destatis häufig zu lesen. Und in der Tat ist ein Preisrückgang von 9,9% für den Häuserpreisindex gegenüber dem Vorjahr beachtlich, zumal bei einer Inflationsrate von über 6%. Auch im Vergleich zu den Vorquartalen sieht die Jahresveränderungsrate nicht so gut aus. Und auch der Trend ist nicht gut. So lag die Jahresveränderungsrate im vierten Quartal 2022 noch bei minus 3,6%, im ersten Quartal aber schon bei minus 6,8%.

Wurde nicht zuletzt erst noch von einer Stabilisierung gesprochen?

Aber hatten wir nicht zuletzt noch gelesen, dass sich die Preise für Wohnimmobilien stabilisieren (GREIX: Immobilienpreise in Deutschland stabilisieren sich)? Ja, hatten wir und auf Quartalsbasis wird die negative Wachstumsrate auch auf Basis der Destatis-Indizes geringer, wie die folgende Grafik zeigt. Auf Deutsch könnte man auch sagen, dass sich der Preisrückgang verlangsamt. Eine Ausnahme bildet hier der Index für Neubauwohnungen.

Ist also bald alles wieder gut?

Würde man die in der folgenden Grafik dargestellte Entwicklung naiv fortschreiben, so wäre man bereits im nächsten Quartal wieder im positiven Bereich, zumindest bei den Hauspreisen und den Preisen für Bestandswohnungen.

Ein grundsätzliches Problem aller Indizes ist jedoch, dass sie nur messen können, wenn Daten vorliegen. So muss bei Indizes, die auf Transaktionspreisen basieren, eine Immobilie verkauft werden. Und bei einem Kauf müssen sich Käufer und Verkäufer per Definition über den Preis einigen. Und genau hier liegt das Problem. Käufer und Verkäufer sind sich derzeit eben nur selten über den Preis einig, was wiederum zu viel weniger Transaktionen führt.

Insofern sind vielleicht alle Indizes im Moment mit Vorsicht zu genießen, weil sie nur messen, was gemessen werden kann. Das große Problem im Markt, dass eben die meisten Transaktionen gar nicht mehr zustande kommen, kann gerade aber nicht gemessen werden und wird damit nicht berücksichtigt. Das ist so und kann man auch nicht ändern. Wissen sollte man es aber schon!