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Inflation & Umsatzsteuer

Umsatzsteuer für das 2. Halbjahr 2020 reduziert

Um die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie abzufedern, hat die Bunderregierung zahlreiche Maßnahmen beschlossen. Dazu zählte auch die befristete Senkung der Umsatzsteuer im zweiten Halbjahr 2020. Die Umsatzsteuer wurde vom 1. Juli 2020 bis zum 31. Dezember 2020 gesenkt. Der reguläre Steuersatz wurde von 19 % auf 16 %, der reduzierte Steuersatz von 7 % auf 5 % abgesenkt.

Erhebliche, temporäre Auswirkungen auf die Inflationsmessung

Auf die Inflationsmessung des statistischen Bundesamtes hatte dies natürlich erhebliche Auswirkungen, da diese auf Endkundenpreisen beruht. Entsprechend sank die jährliche Teuerungsrate im zweiten Halbjahr 2020 aufgrund der niedrigeren Umsatzsteuersätze. Mit dem weitgehenden Auslaufen der Maßnahmen entfiel dieser Einmaleffekt zum Beginn des laufenden Jahres, so dass sich die jährliche Inflationsrate wieder erhöhte. Ein weiterer (temporär begrenzter Effekt) wird sich im zweiten Halbjahr einstellen, da sich der Jahresvergleich nun auf niedrigere Steuersätze im Vorjahr bezieht. Dieser Effekt wird in der Jahresbetrachtung allerdings erst ab Juli 2021 sichtbar.

Monatliche Betrachtung lässt Ausmaß der Preissteigerungen ab Juli erahnen

Betrachtet man hingegen monatliche Preissteigerungen lässt sich die Höhe dieses Effektes auf die jährliche Inflationsrate bereits anhand der Januardaten erahnen. Entsprechend haben wir nachstehend monatliche Preissteigerungen abgetragen. Da Inflation stark saisonal geprägt ist haben wir auch Durchschnittswerte (sowie Höchst-und Tiefstwerte) der Jahre 2015 bis 2019 dargestellt:

  • Juli 2020: Inflation von Minus 0,5% ggü. Vormonat, Minus 0.8% vs. Ø 2015-19
  • Jan 2021: Inflation von Plus 0,8% ggü. Vormonat, Plus 1.4% vs. Ø 2015-19

Addieren wir die Plus 1,4% aus dem Januar 2021 zur aktuellen jährlichen Inflationsrate von 2,3%, erscheint es möglich, das die Inflationsrate im zweiten Halbjahr annährend 4% erreichen könnte.

Disclaimer: Es handelt sich hier um eine naive Modellrechnung. An der Tendenz sollte sich jedoch nichts ändern.